[515] Po (der), von den Alten Eridanus und Padus genannt, ist der einzige bedeutende Fluß Italiens, entspringt in Piemont an dem Berge Viso (Vesulus) in den cottischen Alpen, unweit der franz. Grenze, 6000 F. über dem Meere und fließt anfangs nördl. bis in die Gegend von Turin, wo er schiffbar wird, dann aber südöstl., die Haupthandelsstraße von Oberitalien bildend, dem adriatischen Meere zu, in welches er sich an der nördl. Grenze des Kirchenstaats in vier Armen durch weite Sümpfe und Lagunen ergießt. Bei sehr kleinem Wasser verliert sich oberhalb Turin der Po in der Nähe von Martiniana ganz in dem Sande und Gerölle, welches sein Bett füllt, und dieses bleibt über eine Stunde weit trocken, bis in der Nähe des Fleckens Revello die unter dem Sande gleichsam in einem unterirdischen Bett fortgeflossenen Gewässer allmälig wieder zum Vorschein kommen. Die Länge seines Laufes beträgt überhaupt 88 M., und er nimmt während desselben 464 Gewässer auf, von denen rechts der Tanaro, die Trebbia, der Taro und der Reno, links die Dora Baltea, Sesia, der Tessino, die Adda, der Oglio und Mincio die wichtigsten sind. Durch Überschwemmungen thut er zuweilen großen Schaden, obgleich in vielen Gegenden Dämme zum Schutz dagegen aufgeführt sind.