Seesterne

Seesterne

[153] Seesterne oder Asterien heißen eine Classe im Meere lebender Zoophyten, deren Leib eine flache Scheibe ist mit vorspringenden Ecken, flachen oder runden, kürzern oder längern Stacheln.

Kleine bewegliche Schienen, theils lederartig, theils kalkartig, bilden die Hülle des Körpers, der Mund steht auf der untern Seite, gewöhnlich in der Mitte, welcher zugleich als After dient, kalkartige Zahnspitzen hat [153] und sternförmig ist. Die ganze Höhle des Körpers ist Magen. Hohle ausgestreckbare Füßchen sitzen um den Mund oder an den Seiten der Strahlen, und in den Winkeln der Strahlen finden sich die Eierstöcke. Durch abwechselndes Ausstrecken und Anhangen der Füßchen bewegen sich diese Thiere kriechend fort, indem sie nicht schwimmen können. Sie gehen dem Lichte nach; ihre Nahrung bilden Schalthiere. Die Asterien zeichnen sich durch eine außerordentliche Reproductionskraft aus, indem sie verlorene Strahlen wieder zu ersetzen vermögen, wenn nur ein einziger am Mittelpunkt übrig geblieben ist. Zu ihnen gehört unter andern der Schlangenschwanz, welcher an dem schwachen scheibenförmigen Leibe fünf einfache, dünne, runde, lange und dichtgegliederte Arme sitzen hat, welche kleinen Schlangen ähnlich sind. Man findet ihn in allen Meeren, jedoch nicht häufig; er wird mit den Strahlen 4–5 Zoll im Durchmesser groß. – Der orangegelbe Seestern gleicht ganz einem Stern mit fünf Spitzen, welche lanzettförmige, unbiegsame Strahlen sind. Die obere Seite ist mit sternförmigen Spitzen und Röhrchen, die untere mit beweglichen Stacheln besetzt. Er lebt im mittelländ. Meere und wird 9–18 Zoll groß. – Das Medusenhaupt besteht aus einer flachen, oben kahlen Scheibe mit fünf langen, dünnen, gegliederten und vielfach verzweigten Strahlen. Es hat 1 F. im Durchmesser, ist gelblich und findet sich fast in allen Meeren, aber nicht häufig, vorzüglich im mittelländ. und ind. Meere.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 153-154.
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