Termiten

[390] Termīten (die) gehören zu den Insekten mit häutigen Flügeln und wurden sonst auch weiße Ameisen, Holzläuse oder Verwüster genannt.

Sie leben in großen Gesellschaften in der heißen Zone und haben große durchsichtige Flügel, rosenkranzförmige Fühler, eine vierspaltige Unterlippe und am Hinterleibe zwei kurze, zweigliedrige, kegelförmige Spitzchen. Man unterscheidet Männchen, Weibchen und Geschlechtslose. Die gemeinen Termiten leben in Ostindien, Neuholland und Afrika innerhalb der Wendekreise. Die Männchen und Geschlechtslosen gleichen einigermaßen der Kopflaus. Alle sind weiß, doch das Männchen zeichnet sich durch einen gelben Kopf aus. Männchen und Weibchen haben Flügel, aber nicht immer. Wenn das Weibchen Eier trägt, so wird es viele tausendmal größer als das Männchen, und es legt in 24 Stunden 80,000 Eier. In jeder Wohnung lebt gewöhnlich nur ein Eier legendes Weibchen, welches wie bei den Bienen die Königin heißt. Das Merkwürdigste an den Termiten sind ihre Wohnungen. Dieselben haben eine Höhe von 8–12 Fuß, sind kegelförmig und werden allmälig so hart, daß man sie nicht zusammenzudrücken vermag. Sie enthalten eine Menge verschiedener Gänge und Kammern, die sie theils zu Wohnungen, theils zu Vorrathskammern benutzen. In der Mitte wohnen der König und die Königin, um sie herum die Geschlechtslosen, welche den künstlichen Bau aufführen, mehr nach außen liegen die Magazine und die Brutzellen. Eine Menge solcher Paläste pflegen zusammenzustehen und gewähren von weitem das Ansehen eines Dorfes, denn die Hütten der wilden Afrikaner gleichen von weitem den Termitenhügeln. Die Termiten richten großen Schaden an. Sie dringen in die Wohnungen der Menschen und zerstören hier Alles bis auf Stein und Metall, sogar die Wohnungen selbst. Das scharfe Öl aus dem Akaziensamen können sie nicht ertragen und sie lassen daher mit demselben bestrichene Gegenstände unberührt. Die Afrikaner essen sie, besonders die Königin.