Tropäen

[484] Tropäen, unrichtig Trophäen, waren bei den alten Griechen und dann auch bei den Römern Denkmäler erfochtener Siege, welche anfänglich blos aus den Waffen der Besiegten bestanden. Ein abgestutzter Baum wurde mit Helmen, Schilden und andern erbeuteten Waffenstücken behangen und zwar meist an dem Orte, wo der Sieg gewonnen worden war. Durch eine Aufschrift weihte man sie einer Gottheit, wenn sie aber im Verfall geriethen, wurden sie nicht wiederhergestellt, weil Feindschaften nicht ewig dauern sollen, und deshalb ward auch die spätere Herstellung derselben von Stein und Erz vielfach getadelt, weil Denkmale des Hasses keine solche Dauer haben dürfen. Tropäen zu zerstören war jedoch auch nicht erlaubt, und man verschonte selbst die feindlichen. So ließ Julius Cäsar die vom Pompejus und vom Mithridates errichteten stehen, stellte aber denselben gegenüber Denkmale seiner eignen Siege auf. In bildlicher Bedeutung heißt Tropäe überhaupt ein Siegeszeichen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 484.
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