Tropäen

[865] Tropäen (v. gr.), ein Erinnerungsmal an die Niederlage eines Feindes, von dem Sieger nach gewonnener Schlacht auf od. neben dem Kampfplatz errichtet. Zuerst wurde dazu ein Baumstamm od. Pfahl, später steinerne Pfeiler gebraucht, an welchen man die Waffenstücken eines Feindes befestigte u. welchen man einem Gott weihete, bes. dem Zeus (daher dessen Beiname Tropäos od. Tropäuchos). Ein Tropäum zu beschädigen od. niederzureißen, galt als ein Sacrilegium, ein eingefallenes durfte nicht wieder aufgerichtet werden. Die kurzen Inschriften auf den T. waren entweder Dedicationen an den Gott, welchem sie geweiht waren, od. sie enthielten eine Angabe der Veranlassung, warum u. von wem sie gesetzt waren. Seit Cn. Domitius Ahenobarbus kam es auch auf, solche, T. fern von dem Kampfplatze in Rom selbst zu errichten, von denen sich zwei aus Marmor bis auf unsere Zeit erhalten haben; Papst Sixtus V. ließ das Capitolium mit denselben schmücken. Auf Münzen erscheinen sie mit andern Waffenstücken. Auch in[865] der neueren Baukunst bringt man bes. an Thoren u. solchen Gebäuden, welche auf Militärwesen Bezug haben, T. an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 865-866.
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