Vogelbeerbaum

[617] Vogelbeerbaum (der), Ebereschenbaum, Ebischbeer- und Quitscherbaum gehört zu den Laubhölzern, hat gefiederte, oben hellgrüne, unten weißliche Blätter, eine graue Rinde, die zum Gerben benutzt wird, weiße, in Dolden (wie Flieder) beisammenstehende Blüten, die im Mai zum Vorschein kommen, und schön rothe, erbsengroße, im Sept. reisende Beeren tragen. Diese werden von sehr vielen Vögeln gern gefressen und allgemein zum Fange der Krammetsvögel in den Dohnen benutzt, wozu sie darum vorzüglich brauchbar sind, weil die Vögel sie schon von weitem hängen sehen. Der Vogelbeerbaum erreicht eine mittelmäßige Größe, findet sich häufig in nördl. Gegenden, kommt allenthalben leicht fort und wird häufig durch die von den Vögeln unverdaut wieder fortgehenden Samen ausgesäet. Das Holz wird von Drechslern und Löffelschnitzern benutzt, als Brennholz aber hat es nur mittelmäßigen Werth. Die Beeren werden vom Wilde gern gefressen, sind für Rind-, Schaf- und Federvieh ein gutes Futter, und Hühner und Truthühner werden davon nicht blos fett, sondern bekommen auch einen vorzüglichen Geschmack. Außerdem werden sie zum Branntweinbrennen benutzt und die Landleute bereiten daraus hier und da ein schweißtreibendes Mus.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 617.
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