Äthylen

[116] Äthylēn, ölbildendes Gas, Elaȳl, farbloses Gas von eigentümlichem Geruch, entsteht durch Erhitzen von Alkohol mit Schwefelsäure, sowie bei der trocknen Destillation fast aller organischen Substanzen (Fette, Harze, Steinkohlen), ein Hauptbestandteil des Leuchtgases, spez. Gewicht 0,978, leicht entzündlich, brennt mit hell leuchtender Flamme, wirkt beim Einatmen höchst nachteilig; löst sich in konzentrierter Schwefelsäure zu Äthylschwefelsäure (s. Äther); bildet mit Chlor gemischt Äthylēnchlorid (Liquor hollandĭcus, Öl der holländ. Chemiker), eine ölartige, nach Chloroform riechende, farblose Flüssigkeit, die als schmerzlindernde Einreibung bei Rheumatismen benutzt wird; mit Brom entsteht Äthylenbromid, das gegen Epilepsie verwendet wird.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 116.
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