Abälard

[2] Abälard, Peter, frz. Abeillard, Abélard, scholastischer Philosoph und Theolog, geb. 1079 zu Pallet (Palais) bei Nantes. Wegen seiner freimütigen Lehren zu Paris verfolgt, infolge seines Liebesverhältnisses zu der von ihm entführten Heloïse, Nichte des Kanonikus Fulbert, auf dessen Anstiften entmannt, zog er sich in die von ihm gegründete Abtei Paraklet bei Nogent an der Seine zurück. Nach erneutem Auftreten wurde er auf Betreiben Bernhards von Clairvaux 1140 für einen Ketzer erklärt; er starb 21. April 1142 im Kloster St. Marcel bei Châlons. Seine und der Heloïse (gest. 16. Mai 1164 als Äbtissin des Klosters Paraklet) Asche wurde 1817 auf dem Kirchhofe Père-Lachaise zu Paris beigesetzt. Schriften hg. von Cousin (2 Bde., Par. 1849-59). – Biogr. von Hausrath (1893); über sein Liebesverhältnis vgl. Carriere (2. Aufl. 1853).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 2.
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