Bismarck [2]

[212] Bismarck oder Bismark (wie einzelne Zweige schreiben), altes märk. Adelsgeschlecht (Stammhaus Stadt Bismark im Kr. Stendal), dessen Glieder urkundlich seit 1270, zuerst in der Stadt Stendal, später als Besitzer des Schlosses Burgstall (seit 1345) genannt werden. Friedrich von B. vertauschte 1562 Burgstall gegen Schönhausen, Crevese etc. und stiftete die beiden Hauptlinien Schönhausen und Crevese. Aus ersterer stammt Fürst Otto von Bismarck (s.d.), aus einem ältern Zweig derselben Linie der russ. General Ludolf Aug. von B. (geb. 21. März 1683 in Preußisch-Holland, gest. 1750 als Oberbefehlshaber der russ. Südarmee in Poltawa) und Graf Friedr. Alexander von B.-Bohlen, geb. 25. Juni 1818, preuß. General, 1866 im Generalstabe der Ersten Armee, 1868 Kommandant von Berlin und Chef der Landgendarmerie, 1870-71 Generalgouverneur im Elsaß, dann Generaladjutant des Kaisers und General der Kavallerie, gest. 9. Mai 1894 in Karlsburg in Vorpommern. – Aus dem rhein. Zweige der Schönhausenschen Linie stammt Graf Friedr. Wilh. von B. (geb. 28. Juli 1783, gest. 18. Juni 1860), der, 1818 in den Grafenstand erhoben, 1830 Generalleutnant, als Reitergeneral in den Napoleonischen Kriegen und Militärschriftsteller rühmlich bekannt ist. – Vgl. G. Schmidt, »Schönhausen und die Familie von B.« (2. Aufl. 1899), »Stammbuch des Geschlechts von B.« (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 212.
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