Delbrück [4]

[404] Delbrück, Rudolf von, Staatsmann, Sohn von Joh. Friedr. Gottlieb D. (gest. 1830, 1800-9 Erzieher Friedrich Wilhelms IV. und Kaiser Wilhelms I.), geb. 16. April 1817 zu Berlin, 1859 Direktor im Handelsministerium, leitete im Sinne der Freihandelspolitik die wichtigsten Handelsverträge des Zollvereins, 1867-76 Präsident des Bundes-, dann des Reichskanzleramtes, seit 1868 auch preuß. Staatsminister, führte 1870 die Verhandlungen mit den süddeutschen Höfen zur Errichtung des Deutschen Reichs, trat 1. Juni 1876 in Ruhestand, 1879-81 Mitglied des Reichstags, gest. 1. Febr. 1903 in Berlin. »Lebenserinnerungen« (1905). – Sein Neffe Bertold D., geb. 26. Juli 1842, seit 1869 Prof. der vergleichenden Sprachforschung und des Sanskrit in Jena; schrieb: »Syntaktische Forschungen« (Bd. 1-5, 1871-88), »Vergleichende Syntax der indogerman. Sprachen« (3 Tle., 1893-1900), »Einleitung in das Sprachstudium« (4. Aufl. 1904) u.a.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 404.
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