Delbrück

[311] Delbrück, Ferdinand, geb. 1772 zu Magdeburg, studierte 1790–94 in Halle und lebte im Hause Niemeyers, war kurze Zeit Erzieher beim Grafen Friedrich Leopold von Stolberg, kam mit H. Voß und Klopstock in Verbindung und als Erzieher nach Hamburg, 1797 als Gymnasialprofessor nach Berlin, 1809 als Schulrath und Professor der Beredsamkeit nach Königsberg und lehrte seit 1818 Philosophie zu Bonn, wo er 1848 st. »Lehrsätze, Rathschläge und Fragen über Erziehung und Unterweisung der Jugend« Bonn 1823; mehr als die Schriften »Christenthum, Betrachtungen u. Untersuchungen« Bonn 1822–27, 3 Thle. und »der verewigte Schleiermacher« Bonn 1837, erregte eine scharfe Kritik des Arndtʼschen: »Was ist des Deutschen Vaterland?« Aufsehen und Widerspruch. – Von seinen Brüdern zeichnete sich der ältere, J. F. Gottlieb, geb. 1768, gest. 1830, Superintendent zu Zeiz, durch Eifer bei der Einführung der Berliner Hofkirchenagende aus.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 311.
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