Fürstenberg [2]

[633] Fürstenberg, mediatisiertes Fürstentum von 2090 qkm mit etwa 100.000 E. im südl. Teil Schwabens, seit 1806 unter der Landeshoheit von Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen (Preußen). Bei dem Städtchen F. im bad. Kr. Villingen liegt die Stammburg des Geschlechts F., dessen Stammvater Graf Heinrich von Urach 1250 F. erhielt. 1559 teilte sich das Geschlecht in zwei Hauptlinien. Aus der Heiligenberger Linie wurden Franz Egon, geb. 10. April 1626, Fürstbischof von Straßburg, durch dessen Verrat Straßburg 30. Sept. 1681 in die Gewalt Ludwigs XIV. fiel, gest. 1682, und sein Bruder Wilhelm Egon, geb. 2. Dez. 1629, Geheimrat des Kurfürsten Maximilian Heinrich von Köln, seit 1682 Bischof von Straßburg, seit 1686 Kardinal, gest. 1704, ebenfalls dem franz. Interesse dienend, 1664 in den Reichsfürstenstand erhoben; die Linie erlosch 1716. – Die Kinzigthaler Linie teilte sich im 17. Jahrh. in die Meßkircher (erloschen 1744) und Stühlinger Linie, die beide 1716 den Reichsfürstenstand erhielten; letztere trennte sich 1755 in die ältere fürstl. und die jüngere landgräfl. Linie. Gegenwärtiges Haupt des Gesamthauses ist Fürst Max Egon (geb. 13. Okt. 1863), preuß. Oberstmarschall; Haupt der landgräfl. Linie ist Landgraf Eduard, geb. 5. Nov. 1843. – Vgl. Münch (1829-47), Riezler (1883).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 633.
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