Fürstenberg [4]

[825] Fürstenberg, Friedrich Wilh. Franz, Freiherr von, geb. 1729 auf dem Stammschlosse Herdringen, wurde Geistlicher u. Domcapitular des Hochstiftes Münster, als welcher er mit staatsmännischem Talente im 7jähr. Krieg das Unheil zu mindern trachtete, das die Betheiligung des Kurfürsten Clemens August von Köln am Kriege gegen Friedrich II. über das Land brachte. Später Generalvicar und Minister des Fürstbischofs Max Friedrich, regierte er im Sinne des aufgeklärten Despotismus jener Zeit, stellte den Credit des Landes wieder her, schuf eine Medicinalordnung, eine Militärakademie, wo der französ. General Kleber seine Bildung erhielt, bahnte die Abschaffung der Leibeigenschaft an u.s.f. Nachdem 1780 Max Franz, ein Sohn der Kaiserin Maria Theresia, Coadjutor wurde, verlor F. seinen Ministerposten, suchte das Schulwesen nach einem eigenen Plan mit Overberg zu heben, errichtete die Universität und ein Priesterseminar zu Münster. Das Münsterland wurde preußisch, F. zog sich hochbetagt von allen Geschäften zurück u. st. 1810. F.s Leben von Esser, Münster 1842.[825]

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 825-826.
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