Gaumen

[649] Gaumen (Palātum), die horizontale Scheidewand zwischen Mund- und Nasenhöhle, im vordern Teile von den beiden Oberkiefer- und Gaumenknochen (harter G.), im hintern Teile von einer straffen Haut (weicher G.) gebildet. An letzterm befindet sich der Gaumenvorhang oder das Gaumensegel, eine bewegliche, muskulöse, die Mundhöhle vom Schlund trennende Wand, die in der Mitte nach unten in einem kegelförmigen Anhange, dem Zäpfchen (uvŭla) endet und beiderseits in je zwei Gaumenbogen übergeht, zwischen denen unten die Mandeln liegen. Gaumenspalte, widernatürliche Öffnung im G. der Länge nach, entweder angeborene Mißbildung (Wolfsrachen) oder infolge syphilitischer Geschwüre etc. erworben, behindert das Schlingen und Sprechen, mechanisch durch Kautschukobturatoren (Gaumenobturator, Gaumenstopfer), operativ durch Gaumenbildung (Uranoplastik), am weichen G. durch die Gaumennaht (Staphylorrhaphie) zu beseitigen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 649.
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