Ludwig XVI.

[88] Ludwig XVI., König von Frankreich (1774-92), Enkel des vorigen, geb. 23. Aug. 1754, dritter Sohn des Dauphin Ludwig, einzigen Sohns Ludwigs XV., 16. Mai 1770 vermählt mit Marie Antoinette von Österreich, bestieg 10. Mai 1774 den Thron, vermochte, wohlwollend, aber von geringer Einsicht und Willenskraft, der Zerrüttung des Reichs nicht zu steuern, mußte 1789 die Generalstände berufen, welche sich zur Nationalversammlung erklärten und sehr bald die Revolution entfesselten (s. Frankreich). Von dem Pariser Pöbel 6. Okt. 1789 zwangsweise von Versailles nach Paris geführt, machte er 21. Juni 1791 einen vereitelten Fluchtversuch, beschwor 14. Sept. die neue Verfassung, ward nach Erstürmung der Tuilerien (10. Aug. 1792) als Gefangener in den Temple gebracht, 21. Sept. abgesetzt, 17. Jan. 1793 zum Tode verurteilt und 21. Jan. guillotiniert. – Vgl. Droz (3 Bde., 1838-42), Falloux (4. Aufl. 1860), Jobez (2. Aufl. 1893 fg.), Souriau (1893).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 88.
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