Maria Christina

[132] Maria Christina, Königin von Spanien, geb. 27. April 1806, Tochter Franz' I., des Königs beider Sizilien, wurde 11. Dez. 1829 vierte Gemahlin Ferdinands VII. von Spanien, den sie so sehr beherrschte, daß er durch die Pragmatische Sanktion (29. März 1830) den weiblichen Deszendenten zum Nachteil seines jüngern Bruders Don Carlos das Erbfolgerecht zusprach. Nach des Königs Tode (29. Sept. 1833) war sie Regentin für Isabella II. (s.d.); Don Carlos erhob sich gegen sie, der Bürgerkrieg währte bis 1840. Durch einen neuen Aufstand 12. Okt. 1840 zur Niederlegung der Regierung gezwungen, ging sie nach Frankreich, kehrte aber 1843 zurück, wurde 1854-64 zum zweitenmal verbannt, gest. 22. Aug. 1878 in Havre. M. C. vermählte sich 1833 heimlich mit einem Leibgardisten, Don Fernando Muñoz, der 1844 zum Herzog von Rianzares erhoben ward (gest. 12. Sept. 1873).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 132.
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