Nestorianer

[257] Nestoriāner, die Anhänger des Nestorius (s.d.), fanden nach der Verdammung des Nestorianismus auf dem Konzil zu Ephesus (431) eine Hauptstütze in den syr. Schulen zu Edessa, seit 489 zu Nisibis, breiteten sich, seitdem sich 498 die ganze pers. Kirche für sie erklärt hatte, bis nach China hin aus, in Vorderasien als chaldäische Christen, in Indien als Thomaschristen. Ein Teil, die Unierten N., unterwarf sich seit dem 16. Jahrh. dem Papste, doch ohne ihr Dogma aufzugeben; Zahl ca. 50.000; die Nichtunierten N. (in Kurdistan und in Indien) haben nur drei Sakramente (Taufe, Abendmahl, Priesterweihe) und gestatten die Priesterehe, ca. 150.000; ihr Patriarch führt den Titel Katholikos. Ein Teil (15.000) vereinigte sich 1898 mit der russ. Kirche. – Vgl. Germann, »Die Kirche der Thomaschristen« (1877); Maclean und Browne, »The Catholicos of the East and his people« (1892).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 257.
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