Orsini

[320] Orsīni, röm. Fürstengeschlecht, das zuerst mit Papst Cölestin III. 1191-98 auftritt, fast durchgängig an der Spitze der Guelfen stand, sich, in viele Linien geteilt, über ganz Italien ausbreitete, gegenwärtig nur noch in der Linie O.-Gravina blüht und durch Philipp O., assistierenden Fürsten beim Heiligen Stuhl, 19. Herzog von Gravina, geb. 10. Dez. 1842, vertreten wird. – Anne Marie de la Trémouille, Fürstin von O. (des Ursins), geb. 1635, heiratete 1675 in zweiter Ehe den Herzog von Bracciano, Slavio Orsini (gest. 1695) war die Seele der franz. Partei an der Kurie, 1701-4 und 1705-14 Oberhofmeisterin der span. Königin Marie Luise von Savoyen, nach deren Tode schimpflich entlassen, lebte seit 1719 in Rom, gest. das. 5. Dez. 1722. »Lettres inédites« (1859). – Vgl. Combes (franz., 1858), Hill (1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 320.
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