Pommern

Ostpreußen, Westpreußen und Pommern I. (Karten)
Ostpreußen, Westpreußen und Pommern I. (Karten)
1418. Pommern.
1418. Pommern.

[433] Pommern, preuß. Prov. an der Ostsee [Karte: Ostpreußen etc. I], ehemal. Herzogtum, durch die Oder in Vor- und Hinter-P. geteilt, 30.116 qkm (ohne Pommersches Haff, Wieke und Bodden), (1900) 1.634.832 (1905: 1.684.125) E., fast ganz protestantisch; Teil des Uralisch-Baltischen Landrückens und Norddeutschen Tieflandes; außer Oder mit ihren Mündungsarmen Peene, Swine, Dievenow nur wenig bedeutende Flüsse (Persante, Ihna, Üker, Trebel, Recknitz, Tollense), aber viele Seen (Pommersche Seenplatte), so Leba-, Gardescher, Buckowscher See, Vietzker, Vilm-, Dratzig-, Groß-Lübbe-, Kummerower See u.a. Bedeutende Landwirtschaft; Industrie bes. in und bei Stettin bedeutend (Schiffswerfte, Maschinenbau, Tuchfabrikation, Glashütten); viele See-und Solbäder; lebhafter Seehandel. Universität Greifswald, 19 Gymnasien, 2 Pro-, 4 Real-, 5 Realprogymnasien, 7 Lehrer-, 2 Lehrerinnenseminare. Reg.-Bez.: Stettin, Cöslin, Stralsund. Oberpräsidium und Oberlandesgericht in Stettin, 5 Landgerichte. Wappen: Roter Greif im silbernen Felde [Abb. 1418]; Farben: Blau-Weiß. – P., nach dem slaw. Stamm der Pomerani benannt, hatte seit 1062 eigene Herzöge; nach deren Aussterben (1637) wurde im Westfäl. Frieden (1648) Vor-P. schwedisch, Hinter-P. brandenburgisch; 1720 kam der größte Teil, 1815 der Rest von Vor-P. mit Rügen an Preußen. – Vgl. Kantzows pommersche Chronik (hochdeutsch von Gaebel, 2 Bde., 1897-98), Geschichte von Barthold (5 Bde., 1839-45), Berghaus (9 Bde., 1862-77), Fock (6 Bde., 1861-72), Hancke (2. Aufl. 1899), Wehrmann (1902 u. 1904 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 433.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: