Strychnin

[781] Strychnīn, sehr giftiges Alkaloid, neben Bruzin (s.d.) in den Krähenaugen, Ignatiusbohnen und im Schlangenholz (s. Strychnos) enthalten, kristallisiert, mit heißem Alkohol ausgezogen, in kleinen, farblosen, außerordentlich bitter schmeckenden Prismen; schwer in Wasser, leicht in Alkohol, Benzol und in Chloroform löslich, bildet mit Säuren die wie das S. selbst in kleinsten Gaben nervenreizenden, in größern Starrkrampf hervorrufenden Strychninsalze. Wird toxikologisch auch in Spuren durch die blaue Färbung nachgewiesen, die eine Lösung in konzentrierter Schwefelsäure mit einem Körnchen Kaliumbichromat zeigt, dann auch durch den Tierversuch. Offizinelle Strychninpräparate sind: Strychninnitrat, das innerlich, subkutan oder äußerlich in Salben oder Linimenten Verwendung findet, Brechnußextrakt und Brechnußtinktur.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 781.
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