Wiederkäuer

1965. Magen der Wiederkäuer.
1965. Magen der Wiederkäuer.

[980] Wiederkäuer (Ruminantĭa, Artiodactўla ruminantĭa), Unterordnung der Paarzeher, deren Angehörige ihr (vegetabilisches) Futter einige Zeit nach der Nahrungsaufnahme aus dem Magen wieder in die Mundhöhle hinaufwürgen, um es nochmals zu kauen. Dies ermöglicht der aus 4 Abteilungen bestehende Magen [Abb. 1965]: der Pansen (Wanst, Ranzen [d]) dient zur vorläufigen Aufnahme der grob gekauten Nahrung, die von ihm aus in die Mundhöhle zurückgelangt, hier fein gekaut und in den Netzmagen (Haube [c]), der unmittelbar unter der Speiseröhre [a] liegt, dann in den faltigen Blättermagen (Psalter, Buch, Löser [b]) und den Labmagen [e] gelangt, an den sich der Zwölffingerdarm [f] anschließt. Im Oberkiefer fehlen in der Regel Schneide- und Eckzähne, im Unterkiefer sind 6 Schneide- und 2 Eckzähne, außerdem jederseits 5, 6 oder 7 Backzähne mit flachen Reibkronen vorhanden. Die meisten W. sind mit Hörnern oder Geweihen bewehrt. Zu den W. gehören die Familie der Hohlhörner (Rinder, Schafe und Ziegen, Antilopen), Hirsche, Giraffe, Moschustiere, Zwerghirsche und Kamele.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 980.
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