Zellulose

[1019] Zellulōse, Holzfaserstoff, Zellstoff, Lignose, allgemeiner Bestandteil der Pflanzen, bildet teils als zarte Membran die jüngsten Zellen, teils mit sog. inkrustierenden Stoffen gemischt das Holz, wird am reinsten aus baumwollener Watte oder Filtrierpapier durch Behandeln mit Kalilauge, Salzsäure, Wasser, Alkohol und Äther (der Reihe nach) gewonnen, ist eine amorphe, weiße Masse, in Wasser und Alkohol unlöslich, in Kupferoxydammoniak löslich, wird durch Salpetersäure in Schießbaumwolle verwandelt; konzentrierte Schwefelsäure löst Z. in der Kälte farblos, sie in einen stärkeähnlichen Körper (Amyloid) umwandelnd, aus dem allmählich Dextrin und Traubenzucker entstehen. Die Holz-Z., aus zerkleinertem Holz durch Erhitzen mit Ätznatronlauge (Natronverfahren) bis zu einer Dampfspannung von 10 Atmosphären oder durch Kochen in einer Lösung von saurem schwefligsaurem Kalk bei 5 Atmosphären Druck (Sulfitverfahren) dargestellt, ist wichtiges Rohmaterial für die Papierfabrikation. Sehr reine Z. ist die Verbandwatte. – Vgl. Schubert (2. Aufl. 1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1019.
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