Agapen, Liebesmahle

[102] Agapen, Liebesmahle nannte man zur Zeit der ersten Ausbreitung des Christenthumes die Mahlzeiten, welche vor der Feier des heiligen Abendmahles gehalten wurden, und wozu Jeder nach Kräften freiwillig beitrug, wo aber die Reichen die Aermern frei hielten. Da diese Liebesmahle den Sinn christlicher Einheit, Gleichheit und Bruderliebe vorzüglich förderten, so wurden sie von den Aposteln nachdrücklich empfohlen. Als aber die einzelnen Gemeinden immer größer wurden, arteten auch diese Mahlzeiten aus, und deßhalb wurden sie im 4. Jahrhundert verboten. – Bei feierlichen Gelegenheiten halten die herrnhutischen Brüdergemeinden solche Liebesmahle in ihren Versammlungssälen, und genießen dabei Thee und Weizenbrot.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 102.
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