Amianth

[187] Amianth, eine besonders zähe und biegsame Art von Asbest. Man findet dieses Mineral, was man auch oft »fossiles Holz« nennt, beinahe überall verbreitet. Früher wurde daraus die unverbrennliche Leinwand bereitet, indem man dasselbe in Wasser aufweichte, dann knetete, kämmte, spann, und es endlich webte. Jetzt bedient man sich seiner nur zu den chemischen Feuerzeugen, indem man einige zerbröckelte Stückchen in ein Glas drückt, ein paar Tropfen conzentrirte Schwefelsäure darauf gießt, und dann die Chlorzündhölzchen hinein taucht. Im südlichen Frankreich knetet man Fäden der Art unter den Töpferthon, wodurch derselbe zäher, und das daraus bereitete Geschirr haltbarer wird. Neuerdings macht man auch unverbrennliche Lampendochte aus demselben.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 187.
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