Asträa

[334] Asträa, griechisch Dike, Tochter des Zeus und der Themis, gleich ihrer Mutter war auch sie Göttin der Gerechtigkeit, und wohnte im goldenen Zeitalter unter den Menschen, im silbernen zog sie sich mehr und mehr zurück, und blieb auf hohen Gebirgen, von denen sie nur bisweilen herabkam; im ehernen Zeitalter entwich sie gänzlich und ging wieder in den Olymp. Sie wurde vom Zeus Mutter der Nemesis, (Adrastäa Rhamnusia) der strafenden[334] und rächenden Göttin. Die Allegorie der Mythe ist klar; aus der Gesetzlichkeit entspringt Gerechtigkeit, die natürlich Bestrafung des Bösen zur Folge hat. Nach Einigen ist die Jungfrau im Thierkreis diese Asträa, wie sich aus der Bedeutung ihres Namens folgern ließ. Sie ist eine Bewohnerin des Himmels geworden, und hält droben als ewige Richterin die Sternenwage der Gerechtigkeit, da letztere auf Erden nicht mehr gefunden wird.

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Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 334-335.
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