Barometer

[444] Barometer, Lustichweremesser, Wetterglas, ist ein physikalisches Instrument, welches dazu dient, die Schwere der atmosphärischen Luft zu messen. Die Luft ist nämlich, so wie jeder andere Körper, schwer Dieses sieht man sogleich, wenn man eine etwa 30 Zoll lange gläserne Röhre, welche an beiden Enden offen ist, mit Quecksilber füllt, sodann das eine Ende der Röhre fest verschließt, auf das andere Ende den Finger legt, und sodann mit diesem Ende in ein Gefäß voll Quecksilber so stellt, daß das offene Ende sich unter der Oberfläche des Quecksilbers befindet. Nimmt man nun unter dem Quecksilber den Finger von der Mündung der Röhre hinweg, so läuft keineswegs, wie man erwarten sollte, alles Quecksilber aus der Röhre heraus, sondern dasselbe bleibt in der Röhre von der Oberfläche des Quecksilbers im Gefäße an gerechnet, ungefähr 28 Zoll hoch in der Röhre stehen. Diese merkwürdige Erscheinung hat darin ihren Grund, daß die Luft auf das Quecksilber im Gefäße drückt, und dadurch selbiges in der Röhre auf der angegebenen Höhe erhält. Durch die eben angeführte Beobachtung erfand der berühmte Torricelli im Jahre 1643 das Barometer, welches man deßwegen auch die Torricelli'sche Röhre nennt. Da die atmosphärische Luft sowohl unter verschiedenen Witterungszuständen, als auch über verschiedenen Orten der Erde von verschiedener Schwere ist, so ist nach diesen Verhältnissen die von der Luft getragene Quecksilbersäule bald etwas länger, bald etwas kürzer.

O. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 444.
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