Bombast

[125] Bombast, das Schwülstige, Ueberladene, Gesuchte und Gezierte in der Rede. Das Wort kommt vom englischen Worte Bumbast her, welches ein buntes Kleid, ein durchstepptes Zeug, daher auch alles Aufgedunsene bezeichnet. Z. B. folgende Grabschrift auf dem Leichensteine einer Freundin, v. Hoffmannswaldau enthält Bombast:

Ein Stern der Tugenden, die Sonne dieser Stadt,

Ein Engel, wenn man will den Namen recht erwägen,

Ein Licht, das in der Welt mit Lust geschienen hat.

Muß sich dem Tode nun zu seinen Füßen legen.

[125] Mein Leser, lies doch recht, was ich dir kund getan;

Ich habe viel gesagt, noch aber mehr verschwiegen.

Wo hier Stern, Sonne, Licht und Engel wohnen kann,

So muß der Himmel ja in diesem Grabe liegen.

Wie viele unnütze und gesuchte Worte für den einfachen Gedanken: Hier liegt eine Frau begraben, welche die Zierde der Stadt war!

52.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 125-126.
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