Dioptrik

[185] Dioptrik. Die Lehre von den Gesetzen, nach welchen sich die Lichtstrahlen von ihrer geraden Bahn entfernen, indem sie auf ein schief ihnen vorgehaltenes durchsichtiges Medium treffen. Wenn ein Lichtstrahl ganz gerade auf eine Wasserfläche fällt, so geht er ganz gerade hindurch, so wie er jedoch schräg auftrifft, weicht er von seiner Bahn ab. Etwas, das man sich sehr leicht versinnlichen kann, wenn man ein Geldstück in eine tiefe Schüssel legt, und so weit zurück tritt, daß der Rand dieses Stück eben bedeckt, und man dasselbe nicht sehen kann. Gießt nun Jemand Wasser in das Gefäß, so sieht man um die Ecke, das Geldstück wird sichtbar, indem die Lichtstrahlen, welche von demselben ausgehen, durch das Wasser ganz grade laufen, so wie sie aber aus diesem in die Luft treten, ihre Richtung verlassen, und 'so dem Auge wahrnehmbar werden. Die schönen Farben, welche die Gegenstände erhalten, die man durch ein Prisma betrachtet, haben ihren Grund in dieser Strahlenbrechung, und die Kunst, Fernröhre und Brillen zu machen, beruht auf ihr.

V.

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Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 185.
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