Dioptrik

[571] Dioptrik, Die Eigenschaft des Lichts, von seiner geradlinigen Richtung abzuweichen, wenn es aus einem durchsichtigen Stoffe von gleichförmiger Dichtigkeit in andere von verschiedener Beschaffenheit, z.B. aus der Luft in Glas tritt, heißt die Refraction des Lichts oder Brechung desselben, und die Betrachtung der dahin gehörigen Erscheinungen, sowie die Erforschung der ihnen zum Grunde liegenden allgemeinen und besondern Gesetze sind Gegenstand der Dioptrik, deren vorzüglichster Theil, die Lehre vom Sehen mittels gebrochener Lichtstrahlen, also die Theorie der Fernröhre und Mikroskope ist, insofern dieselben nur Glaslinsen und keine Spiegel enthalten. Die Dioptrik ist ein Haupttheil der Optik (s.d.), gehört mit dieser ausschließend der neuern Zeit an und ward zuerst zu Anfang des 17. Jahrh. von Kepler (s.d.) gründlicher bearbeitet, der ihr auch den Namen gab.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 571.
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