Gebhardt, Cora Natalie

[336] Gebhardt, Cora Natalie, eine von den seltenen Frauen, die bei gewissenhaftester Erfüllung der mütterlichen und häuslichen Pflichten für die Ausübung der Malerei und Tonkunst und selbst für die Schriftstellerei Zeit und Anregung fand. Den 12. April 1782 geboren, eine Tochter des Kapellmeisters Neumann in Dresden, erhielt sie von früher Jugend an den vortrefflichsten Unterricht in der Musik, und zeichnete sich bald auch durch ihre Fortschritte in der Malerei aus. Alle ihre Kenntnisse und Leistungen aber verbarg sie hinter dem undurchdringlichen Schleier der bescheidensten Anspruchslosigkeit, und so gab sie auch ihre ersten Aufsätze ohne Namen in Druck. In Frankfurt a. M., wo sie an der Seite ihres Gatten, des nun auch verstorbenen königl. sächs. Legaionsraths Gebhardt, 5 Jahre, bis 1820, zubrachte, versuchte sie sich zuerst als Jugendschriftstellerin, nach dem Vorbilde der Miß Edgeworth (s. d.). Es erschienen von ihr zwei Bändchen kleiner Erzählungen, dann eine Sammlung von Charakteren aus dem häuslichen Leben und eine höchst beachtenswerthe kleine Schrift über weibliche Pensionsanstalten. Ihr letztes Werk war eine Uebersetzung aus dem Französischen über Kinderschulen. Die edle Frau starb am 26. October 1827.

T.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 336.
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