Gebhardt, Frl. Florentine

[247] *Gebhardt, Frl. Florentine, Lehrerin, Ps. Stephanie Eusebius, Berlin-Tegel, wurde am 18. April 1865 zu Krossen an der Oder, als die Tochter eines dortigen Juweliers geboren und verlebte eine ernste und arbeitsreiche Jugend. Von ihrem 15. Lebensjahre an war es ihr beschieden, für den Unterhalt der Ihrigen mitsorgen zu müssen. Als dann ihre jüngeren Schwestern ihr dieses Amt abnehmen konnten, gelang es ihr, Aufnahme im Letteverein zu finden, wo sie an Frau Schepeler-Lette eine gütige Beschützerin fand. Sie bildete sich zur Turn- und Industrielehrerin aus, nahm sodann eine praktische Thätigkeit in einem Görlitzer Pensionat an, ging bald darauf nach Halberstadt an ein ähnliches Institut. Im September 1894 legte sie ihr Lehrerinnenexamen für die Volksschule ab, nach welchem sie ein Engagement an einer Privatschule in Sprottau fand, um später einem Rufe an eine städtische Volksschule in Münden-Hannover zu folgen. Von da trat sie im Januar 1897 eine gleiche Stelle in Tegel bei Berlin an. Ein im Jahre 1883 von ihr in der deutschen Romanzeitung abgedrucktes Gedicht spornte sie zu weiterem Schaffen an und es erschienen mit den Jahren in den verschiedenen Zeitschriften Skizzen, Märchen, pädagogische Abhandlungen, Gedichte u.m.a. aus ihrer Feder.

‒ »In der Stille« ausgewählte Gedichte. Krossen a. d. Oder 1886.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 247.
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