Pflicht

[191] Pflicht, im Allgemeinen, besteht aus der treuen Erfüllung unseres Berufes. Wenn der Beruf der Frauen kein anderer als die Gesammtausbildung ihrer Natur, in Bezug auf das Verhältniß[191] zum geselligen Verbande genannt werden kann, so wird es den Frauen Pflicht, die ihnen von der Natur angewiesene Stellung in der Weltgenau kennen und Alles erfassen zu lernen, was dieselbe würdig. macht und edel. Je gebildeter die Frauen, desto leichter die Einsicht in ihre Pflicht, desto eher die bescheidene Anerkennung nothwendiger Beschränktheit des moralischen Nachkommens, beim Weiterschreiten des männlichen Geistes; der persönlichen Unzulänglichkeit, und der daraus folgenden Abhängigkeit vom Manne, als einem Freunde und Führer..– Die schaffende Natur beschränkte liebevoll den Wirkungskreis des weiblichen Geschlechtes. Das Weib lerne diese Schranken kennen und ehren. Getheilt sind die Erdensorgen und getheilt die Kräfte dazu. Wer in falschem Eifer nach einem Ziele strebt, das seinen Fähigkeiten nicht angemessen ist, zersplittert seine Kräfte und macht sich selbst unfähig für diejenigen Pflichten, die ihm gehören und die seiner warten.

B–l.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 191-192.
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