Pflaumenbaum

[191] Pflaumenbaum, zur Familie der Rosaceen gerechnet, stammt angeblich von einem im südlichen Europa wild wachsenden, mit Stacheln versehenen Pfl. - Baum, welcher kleine, saure Früchte trägt. Die zahme Pfl., oder gemeine Zwetsche ist die bekannteste Art dieser Gattung. Die schönsten Sorten hat Europa aus Asien erhalten, und die Damascenerpfl. (aus Damaskus in Syrien) behauptete den ersten Rang. Doch auch in Frankreich hat man diese Frucht durch Kultur sehr veredelt, weßhalb die franz. Pfl. oder Katharinenpfl. getrocknet und eingemacht einen nicht unbeträchtlichen Handelsartikel abgeben. Man theilt sie dort ein in prunes und mirabelles. Letztere Gattung, rund, von gelber Farbe, mit braunrothen Sprenkeln, gedeiht auch bei uns, erreicht aber nicht dieselbe Vollkommenheit. Zu den schönsten und edelsten Sorten gehören: die Reineclaude, rund, grün, nur an der Sonnenseite etwas röthlich, sehr süß und von lieblichem Geschmack. Ferner die große gelbe Eierpfl., die große rothe und blaue Pfl., die Königspfl., und die Aprikosenpfl. Am Nützlichsten in der Wirthschaft ist unstreitig die gemeine Zwetsche, welche, getrocknet, eingemacht, eingekocht, zum Compot etc. angewendet wird. Aus den Kernen brennt man Branntwein; das Holz dient zur Tischlerarbeit.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 191.
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