Goa

[452] Goa, die Hauptstadt der portugiesischen Besitzungen in Vorderindien, liegt auf einer kleinen Insel an der Mündung des Mandawa. Sie ist stark befestigt und rings von Pflanzungen und hohen üppigen Baumgruppen umgeben, aus welchen die Thürme der zahlreichen Kirchen und Klöster malerisch emporragen in die dunkelblaue, nur selten getrübte Luft. Die Stadt ist wegen der ungesunden Lage jetzt wenig bevölkert, in 1200 Häusern wohnen nicht über 4000 Menschen. Groß ist die Pracht der Kirchen und Klöster, das Grabmal des heil. Franz Xaver in der ehemaligen Jesuitenkirche imposant. – Weiter hinab an der Mündung des Mandawa liegt die neue Stadt Villa nova de Goa, der Sitz des Vicekönigs und der Behörden, mit 20,000 Ew. Der Handel ist nicht bedeutend, doch werden besonders in Arak, den man hier in großer Menge bereitet, große Geschäfte gemacht. Den Arak [452] de Goa hält man nicht nur in Ostindien, sondern auch in Europa für den besten.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 452-453.
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