Gottesfurcht

[479] Gottesfurcht. Furcht und Liebe – wie können sie neben einander bestehen? – Die Liebe ist ja das Band, durch welches Gott an sein Herz uns zieht. Die Liebe ist ja der Geist, durch welchen wir Gott in unser Herz legen. Wie kann nun in der Liebe die Furcht sein? Doch der Widerspruch ist nur scheinbar. Sage: Furcht oder Sorge, Sehnen oder zärtliche Angst, kindliches Bangen oder Streben – wo das ist, ist auch die Liebe, wo die Gottesliebe – da ist auch Gottesfurcht. Die Gottesfurcht besteht also in dem Bestreben, aus Gehorsam und Liebe gegen Gott das Rechte zu thun und das Gute.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 479.
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