Häfer, Charlotte Henriette

[182] Häfer, Charlotte Henriette, Charlotte Henriette, geb. 1789 zu Leipzig, eine Sängerin, welche besonders in den zwei ersten Decennien dieses Jahrhunderts glänzte. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie von dem trefflichen Schicht, und ihrem Vater, der Universitätskapellmeister in Leipzig war. In der italienischen Gesangsmethode unterrichtete sie später der Sopranist Ceccarelli. 1804 ging sie zur italienischen Oper in Dresden, und erregte dort drei Jahre lang großes Aufsehen. Von ihrem Bruder begleitet besuchte sie 1807 Italien, fand daselbst durch ihre schöne Stimme, so wie durch ihren eleganten Vortrag, welchen auszubilden sie bei den dortigen, trefflichen Musterbildern reiche Gelegenheit hatte, großen Beifall. In Bologna ernannte man sie, was einer Deutschen selten widerfährt, zum Mitgliede der Accademia Filarmonica. Nachdem sie ein Jahr lang am Theater San Carlo zu Neapel geglänzt, kehrte sie 1812 nach Deutschland zurück. Doch bald, von Sehnsucht nach[182] mählte sich später in Rom mit einem Advokaten Vera, und lebt noch dort. Nach ihrer Verheirathung hat sie das Theater nicht wieder betreten. Ihre Intonation war stets rein, ihre Fertigkeit erstaunenswerth, ihr Ausdruck belebt und charakteristisch.

B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 182-183.
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