Pfeffel, Gottlieb Konrad

[185] Pfeffel, Gottlieb Konrad, geb. am 28. Juni 1731 zu Colmar, genoß seine erste Bildung in seiner Vaterstadt, studirte später die Rechte zu Halle und hatte das seltene Unglück, 1757 zu erblinden. Geschieden von dem heitern Glanz des Tages verlebte[185] er ein halbes Jahrhundert in ewiger Nacht, ohne sich je zu beklagen. Eine 1759 geschlossene sehr glückliche Ehe entschädigte ihn reichlich die geräuschvollen Freuden des Lebens, und von jeder äußern Thätigkeit entfernt, widmete er sich ganz, bis zu seinem 1809 erfolgten Tode, der Literatur. Unter seinen Schriften: – »Poetische Versuche« in 10 Banden, und »Prosaische Versuche,« sind seine Fabeln durch leichte Erfindung, epigrammatische Kürze, Heiterkeit und Laune, am ausgezeichnetsten. Als Mensch und Schriftsteller gleich achtungswerth verliehen ihm wahre Religiosität und fromme Demuth die Kräfte, jeden harten Wechsel des Schicksals ungebeugt zu ertragen.

W.....m.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 185-186.
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