Platane (Botanik)

[230] Platane (Botanik), zu den Kätzchenbäumen gezählt, ein wegen seiner Größe und Schönheit berühmter Baum. Schon die Alten rühmten die morgenländischen Platanen, die Römer bauten sie sorgfältig an, und bei dem Landhause des Kaisers Caligula soll eine Platane gestanden haben, deren Stamm einen so ungeheueren Umfang hatte, daß der Kaiser in demselben ein Zimmer anlegen ließ, welches 12 Personen faßte. Die P. zeichnet sich durch einen schnellen und mächtigen Wuchs aus, erreicht in gutem Boden binnen 10 Jahren die Größe einer 30 jährigen Eiche, und liefert nach 20 Jahren das schönste Schlagholz. Wir kennen 4 Arten, nämlich: platanus occidentalis; plat. orientalis; plat. cuneata und aurifolia, von denen jedoch nur die occidentalis in unsern Gärten gedeiht. Männliche und weibliche Kätzchen stehen getrennt an einem Stamm. Die Blätter sind theils in 5 stumpfe, theils in 5 spitzige Abschnitte getheilt, gezähnt, oben glatt und unten wollig. Die Rinde des Stammes schält sich von Zeit zu Zeit ab, und die neue ist glatt und weißlich grau. Sämmtliche Arten lassen sich durch Saamen und Stecklinge leicht vermehren.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 230.
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