Schnee

[118] Schnee, das weiße Nordlicht, der glänzende Genius der Winternacht, entsteht, wenn bei einer hinreichend niedrigen Temperatur die in der Atmosphäre sich befindenden Wassertheilchen gefrieren, wo sich dann sehr kleine regelmäßige Krystalle bilden, die sich aneinander ansetzen und hierauf als meist sechszackig sternförmige Schneeflocken erscheinen. Durch die Beimengung von Luft entsteht seine starke Lichtreflexion, die Schneeblendung. Der S. schützt gegen die Entwärmung des Bodens und also auch gegen das Erfrieren der Pflanzen. – In den Polargegenden schneit es fast unaufhörlich selbst im Sommer: am Aequator findet er sich nur in den höchsten Bergen. Die eigentliche Region des Schnees beginnt erst im mittlern Italien, allein in Asien und namentlich in Amerika erstreckt sie sich noch viel südlicher. Eine merkwürdige[118] Erscheinung ist der rothe oder Blutschnee; er findet sich zuweilen auf den Alpen und ist nach den neuesten Forschungen von vegetabilischen Stoffen geröthet. – Die Schneelinie ist eine gedachte elliptische Linie in der Atmosphäre, über welche hinaus ewiger Schnee liegt. Sie ist natürlich in verschiedenen Gegenden von verschiedener Höhe. – Ueber die Staub-, Schnee- etc. Lavinen s. Lavinen.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 118-119.
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