Veilchen (Botanik)

[304] Veilchen (Botanik), eins der bekanntesten, lieblichsten Blümchen unseres deutschen Vaterlandes, das Sinnbild der Bescheidenheil und des stillen, prunklosen Verdienstes. Das gemeine, wohlriechende Veilchen (viola odorata) wächst wild, blüht vom März bis Mai und wird auch in Gärten gezogen, doch hier mehr in veredelter Gestalt als gefülltes Veilchen, welches, stattlicher in seiner äußeren Erscheinung, auch noch kräftiger im Geruch ist und weit länger blüht. Die sogenannten wilden oder Hundsveilchen, von blässerer blauer Farbe oder weiß, haben einen weit schwächeren Geruch. Die Blumensprache gedenkt aller Arten und bezeichnet durch das blaue einfache Veilchen: Freundschaft, durch das gefüllte: Gegenfreundschaft, durch das weiße: gefühlvolles Gemüth und durch das wilde: Bescheidenheit.

L. M.

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Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 304.
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