Apperception, personificierende

[61] Apperception, personificierende, nennt WUNDT die dem naiven Bewußtsein überall zukommende Art der Apperception, die darin besteht, »daß die appercipierten Objecte ganz und gar durch die eigene Natur des wahrnehmenden Subjectes bestimmt werden, so daß dieses nicht bloß seine Empfindungen, Affecte und willkürlichen Bewegungen in den Objecten wiederfindet, sondern daß es insbesondere auch durch seinen augenblicklichen Gemütszustand jeweils in der [61] Auffassung der wahrgenommenen Erscheinungen bestimmt und zu Vorstellungen über die Beziehungen derselben zu dem eigenen Dasein veranlaßt wird. Infolge dieser Auffassung werden dann dem Gegenstand die persönlichen Eigenschaften, die das Subject an sich selbst vorfindet, zugeschrieben« (Gr. d. Psych.5, S. 367 f.). Diese Apperception liegt allem Mythus zugrunde.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 61-62.
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