Galenos, Claudius

[195] Galenos, Claudius, geb. 131 n. Chr. in Pergamos, Arzt in Alexandrien, dann (als Leibarzt des Kaisers Commodus) in Rom, gest. um 200 n. Chr.

G. war das ganze Mittelalter hindurch die höchste Autorität auf medizinischem Gebiete. Die Logik behandelt er nach Aristoteles und zwar in synthetischer Weise (ähnlich wie Euklid die Mathematik). Die vierte »Galenische« Schlußfigur schließt an die schon bei Theophrast vorhandenen Schlußmodi an. Die vier Aristotelischen Prinzipien ergänzt G. durch den Begriff des Mittels (di' hou). Die Lebenskraft nennt G. (wie die Stoiker) Pneuma (pneuma), im Gehirn und in den Nerven wirkt das Seelenpneuma (pneuma psychikon). Doch gibt es vielleicht auch eine immaterielle Seele, die vielleicht unsterblich ist.

SCHRIFTEN: Opera, 1679, 1821-31, 1884 ff. – Vgl. E. CHAUVET, La psychologie de Gal., 1860-67. – La théologie de G., 1873. – La logique de G., 1882, u. a. – Die Pseudogalenische Schrift Peri philosophou historias ist größtenteils nur ein Auszug aus den pseudoplutarchischen »Placita«.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 195.
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