2. Stärke des Gesamtheeres.

[208] Tacitus Ann. IV, 5 gibt nach einem Bericht des Tiberius an den Senat in seinem neunten Regierungsjahr an, daß die Auxilien etwa ebenso stark gewesen seien, wie die Legionen, »apud idonea provinciarum socieae triremes, alaeque et auxilia cohortium, neque multo secus in iis virium; set persequi incertum fuit, cum ex usu temporis huc illuc mearent, gliscerent numero et aliquando minuerentur«. Das ist doch wohl so aufzufassen, daß gleiche Stärke von Legionen und Auxilien erreicht wurde, wenn die Auxilien besonders stark, also bei drohendem Krieg, vermehrt worden waren. In vollem Frieden waren sie schwächer, und das stimmt auch mit den Einzelberechnungen, die man hat machen können. Vegez II, 1 sagt »in auxiliis minor, in legionibus longe amplior consuevit militum numerus adscribi«. Aber darauf ist nicht viel zu geben, da wir nicht wissen, welchem Autor die Notiz entnommen ist, welcher Zeit sie also angehört.[208]

Quelle:
Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte. Berlin 1921, Teil 2, S. 208-209.
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