Fußnoten

1 Vgl. Bd. I S. 6ff.

2 So Ludwig Stein, Die soziale Frage im Lichte der Philosophie S. 111.

3 RG. I 36.

4 Siehe Bd. I S. 9. Auch Otto Schrader, Sprachvergleichung und Urgeschichte, 3. Aufl., S. 385, nimmt ein ursprüngliches Gesamteigentum der Sippe an.

5 De re publ. II 9, 16.

6 Daß man hier Bodeneigentum im Auge hatte, zeigt die mit Cicero völlig übereinstimmende, von Mommsen nicht berücksichtigte Bemerkung des Plinius N. H. XVIII 3, 11: hinc et locupletes dicebant loci, hoc est agri, plenos.

7 Allerdings kennt schon der »Individualismus des Herdenbesitzes« in einer Zeit, die den Boden als Weide gemeinsam benützte, starke Unterschiede des Besitzes, des Ansehens und der Macht. Siehe mein Buch, Aus Altertum und Gegenwart, 1. Bd., 2. Aufl., S. 140ff. Aber diese soziale und ökonomische Differenzierung der viehzüchtenden Horde ist doch mit dem Patrizierstaat, den Cicero im Auge hat, nicht zu vergleichen.

8 Ebd. II 14, 26: (Numa) agros, quos bello Romulus ceperat, divisit viritim civibus.

9 De officiis II 41.

10 Übrigens hat Mommsen selbst im Römischen Staatsrecht III (1) 25 die genannte Cicerostelle wesentlich anders gedeutet. Er führt sie hier als Beweis dafür an, daß diese alten »Assignationen von Gemeinland offenbar nichts sind als in die älteste Zeit zurückdatierte Ackerverteilungen der späteren Zeiten«.

11 Livius I 19: (Numa) urbem novam, conditam vi et armis, iure eam legibusque ac moribus de integro condere parat.

12 Plutarch Numa c. 16: διὸ καὶ τὴν γεωργίαν ὁ Νομᾶς οἷον εἰρήνης φίλτρον ἐμμίξας τοῖς πολίταις καὶ μᾶλλον ὡς ἠϑοποιὸν ἢ πλουτοποιὸν ἀγαπήσας τέχνην εἰς μέρη (pagi!) τὴν χώραν διεῖλεν. Vgl. Cicero De rep. II § 26.

13 Dionys v. Hal. II 75: τοιαῦτα μὲν δὴ σωφροσύνης τε παρακλητικὰ καὶ δικαιοσύνης ἀναγκαστήρια ὑπὸ τοῦ Νομᾶ τότε ἐξευρεϑέντα κοσμιωτέραν οἰκίας τῆς κράτιστα οἰκουμένης τὴν Ῥωμαίων πόλιν ἀπειργάσατο.

14 Ebd. 62: ἁρμοσάμενος δὲ τὸ πλῆϑος ἅπαν ὥσπερ ὄργανον πρὸς ἕνα τὸν τοῦ κοινῇ συμφέροντος λογισμόν. Natürlich hat Dionys die Numalegende in seiner Weise stilisiert, aber die allgemeine Grundauffassung bot ihm gewiß schon die römische Annalistik.

15 Siehe unten im 6. Kapitel.

16 Dionys a.a.O.

17 Ebd.

18 Plutarch Numa a.a.O.

19 Über die Häufigkeit dieser Übergriffe s. Frontin ed. Lachmann S. 42, 10.

20 Dionys II 74: τῆς μὲν αὐταρκείας καὶ τοῦ μηδένα τῶν ἀλλοτρίων ἐπιϑυμεῖν ἡ περὶ τοὺς ὁρισμοὺς τῶν κτήσεων νομοϑεσία (sc. τεκμήριόν ἐστιν)

21 Vgl. z.B. Livius XLII 1 u. 19.

22 Plutarch quaest. Rom. 15: καὶ τοῖς ὅροις ἐπιφημίσας τὸν Τέρμινον ὡς ἐπίσκοπον καὶ φύλακα φιλίας καὶ εἰρήνης ᾤετο δεῖν αἵματος καὶ φόνου καϑαρὸν καὶ ἀμίαντον διαφυλάττειν.

23 Livius I 21.

24 Dionys a.a.O.: νῦν δ᾽ οὐχ, ὡς ἄμεινον, οὐδ᾽, ὡς οἱ πρόγονοι παρέδοσαν, ὁρίζουσί τινες ἀπὸ τῶν ἀλλο τρίων τὰ οἰκεῖα, ἀλλ᾽ ἔστιν αὐτοῖς ὅρος τῶν κτήσεων οὐχ ὁ νόμος, ἀλλ᾽ ἡ πάντων ἐπιϑυμία, πρᾶγμα οὐ καλόν.

25 Ebd.

26 Varro de 1. 1. V 74, Livius I 55.

27 R. G. a.a.O. u. Röm. Staatsrecht III (1) 22.

28 Bd. I S. 70ff.

29 Voigt, Die zwölf Tafeln II 342.

30 Varro de r.r. I 10, 2: bina iugera, quod a Romulo primum divisa dicebantur viritim, quae heredem sequerentur, heredium apellarunt; haec postea centum centuria.

31 Siehe Varro a.a.O. und de 1. 1. V 35.

32 Festus p. 53; centuriatus ager in ducena iugera distributus, quia Romulus centenis civibus ducena iugera tribuit. Dazu Büchsenschütz, Bemerkungen über die römische Volkswirtschaft der Königszeit, Progr. 1886, S. 6, mit sachlichen Bedenken gegen diese Kombination von Kurienbezirk und Ackerzenturie. Daß dieselbe übrigens keineswegs allgemein war, zeigt Varro de 1. 1. V 35: centuria primum a centum iugeribus dicta est, post duplicata retinuit nomen.

33 N. H. XVIII 2, 7: bina tum iugera populo Romano satis erant nullique maiorem modum attribuit (Romulus).

34 Wie problematisch hier alles ist, zeigt die Ansicht von E. Meyer, G. d.A. II 519 das heredium von zwei Morgen das Eigenland der Kleinbauern und Tagelöhner gewesen sei, die den großen Grundherren ihre Äcker bestellten.

35 Siedlung und Agrarwesen der West- und Ostgermanen, der Kelten, Römer usw. Bd. I S. 255.

36 Mommsen wird den genannten Äußerungen des Varro, Festus, Plinius nicht gerecht, wenn er dieselben nur ganz unbestimmt von einem »Bodenstück« reden läßt. Die centuria agrorum ist eben Feld-, nicht Gartenmaß!

37 Vorgeschichte der Indoeuropäer S. 475. Unrecht hat ja allerdings Jhering darin, daß er den Inhalt der Legende als historisch nimmt!

38 N. h. XIX 4, 50: in XII tabulis legum nostrarum nusquam nominatur villa; semper in significatione ea »hortus«, in horti vero »heredium«.

39 quae heredem sequerentur, heißt es in der genannten Varrostelle von den bina. iugera des Romulus.

40 Plinius a.a.O. XIX 4, 51: Romae quidem per se hortus ager pauperis erat; ex horto plebei macellum.

41 R. Staatsr. a.a.O. S. 26.

42 Daß sich dies Erbrecht nur deshalb auf Sklaven und Vieh erstreckt, weil dieselben »nun einmal zum Grund und Boden gehören«, ist eine willkürliche Annahme, für welche auch die von Mommsen angeführte Stelle aus dem Stadtrecht von Gortyn nichts beweist. Vgl. was ich über diese Frage in bezug auf das griechische Recht Bd. I S. 10f. bemerkt habe.

43 Staatsrecht III 1, 26 u. 793.

44 Wie dies z.B. Weber in seiner Römischen Agrargeschichte behauptet (S. 18).

45 Auch Stein, der doch sonst die gens als Träger des agrarischen Kommunismus betrachtet, schließt sich (S. 101) dieser Ansicht an, indem er zugleich die ganz aus der Luft gegriffene Hypothese wieder aufwärmt, wonach die Entwicklung des ager privatus aus dem ager publicus zusammenhängt mit den politischen Fortschritten der Plebs. Der »Eintritt der Plebs ins römische Staatsgebiet« habe den Kommunismus unhaltbar gemacht, einen vollständigen Umschwung der Eigentumsverhältnisse erzwungen! Und solche Phantasien werden für Geschichte ausgegeben und unmittelbar zu Schlußfolgerungen auf die Gestaltung der sozialen Frage in der Gegenwart verwertet! (S. 103.)

46 R. G. a.a.O.

47 Staatsrecht III (1) 793.

48 Ebd. S. 25.

49 Weber a.a.O. S. 52.

50 Italische Landeskunde II (1), 1902, S. 82f.

51 Siehe Bd. I S. 266ff.

Quelle:
Robert von Pöhlmann: Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, München 31925, Bd. 2.
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