Glockenrad und Glockenspiel

[298] Glockenrad und Glockenspiel. Das Glockenrad ist ein um eine Achse sich drehendes, durch eine Schnur in Bewegung gesetztes Rad, das an seinem Kranze mit kleinen Glocken versehen ist. Es diente zum Signalisieren der Wandlung bei der Conventmesse und war entweder auf einer Stange oder in geschnitztem Gehäuse in der Nähe des Altars an der Chormauer angebracht. Ein Glockenspiel, d.h. eine Gruppe von abgestimmten Glocken, erwähnt[298] schon Hieronymus unter dem Namen Bombulum, das aus einem metallenen Schaft mit wagrechtem Kreuzbalken bestand, an welchem 24 Glöckchen und 12 Klöppel hingen. Zu Karls d. Gr. Zeit waren schon mehrere Arten dieses Instrumentes in Gebrauch und wurden bis zum 12. Jahrhundert verwendet. Seitdem gegossene Glocken allgemeiner wurden, wurden solche reihenweise der Grösse nach aufgehenkt und durch Hämmer zum Tönen gebracht. Müller und Mothes, arch, Wörterb.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 298-299.
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