Glockenspiel

[414] Glockenspiel (Carillon), 1) ein Instrument aus diatonisch u. chromatisch abgestimmten Glocken, von Metall od. Glas, von verschiedener Form u. Größe zusammengesetzt, welche durch Hämmer angeschlagen werden. Die größten G-e hat man in den Niederlanden, Holland, Nordfrankreich, auch in einigen Städten Deutschlands (Hamburg, Potsdam, Salzburg, Darmstadt) auf Thürmen, wo es entweder mittelst einer großen Claviatur, von einem sogen. Campanisten gespielt, od. mittelst einer von der Thurmuhr getriebenen Walze regiert wird. Kleinere hat man mit einer Tastatur von meist drei Octaven Umfang in Gestalt eines kleinen Claviers, od. in Stubenuhren, wo es ebenfalls durch eine Walze gespielt wird. 2) Als Register in der Orgel enthält es die drei oberen Octaven des Claviers. 3) Bei Janitscharmusiken sind die Glocken an einen Stab angereiht u. werden von einem Hautboisten mit einem Hammer geschlagen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 414.
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