Segesta

[2182] SEGESTA, æ, oder EGESTA, nach einigen, die Tochter eines edlen Trojaners, Hippotes, oder Hypsostratus, wurde von ihrem Vater nach Sicilien geschickt, damit sie nicht dem Ungeheuer vorgeworfen würde, welches Neptun hervorgebracht hatte, den Laomedon zu bestrafen. Hier verliebte sich der Fluß Crimissus oder Crinisus in sie, welcher sich in einen Bären oder in einen Hund verwandelte, sie zu verführen. Er zeugete auch solcher Gestalt den Acestes, oder wie er eigentlich heissen soll, Agestus, Aegistus, mit ihr. Serv. ad Virgil. Aen. I. 554. & V. 30. Nach andern wurde sie mit ihren Schwestern vom Laomedon, der ihren Vater, wegen eines Aufstandes wider ihn, hatte hinrichten lassen, an einige [2182] Kaufleute verkaufet, mit der Bedingung, sie in fremde Länder zu führen. Auf dem Schiffe aber, welches sie fortführete, verliebete sich ein vornehmer junger Mensch in sie, der mit ihr nach Sicilien gieng, wo sie gedachten Acestes zur Welt brachte. Dion. Halic. I. I. p. 42. Einige wollen, sie sey wieder in ihr Vaterland zurück gekommen, mit dem Capys verheurathet und so gar des Anchises Mutter geworden. Serv. ad l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2182-2183.
Lizenz:
Faksimiles: