Avitus, S. (6)

[369] 6S. Avitus, (17. Juni, al. 22. März), ein Einsiedler in der Diöcese Sarlat im Gebiete von Perigord, war von adelichen Eltern in einem Dorfe des besagten Gebietes gebore nund widmete sich unter dem Gothenkönige Alarich dem Kriegsdienste, in welchem er eine hohe Stellung einnahm. In der Schlacht vom J. 507, welche Clodwig gegen Alarich gewann, gefangen und nach Paris geführt, trat er nach Erlangung der Freiheit in den geistlichen Stand und erhielt in dem Kloster Bonavalle (in der Landschaft Poitou) vom dortigen Abt eine eigene Zelle, worin er abgeschieden von der Welt leben konnte. Als von ihm ein übler Geruch ausging, und man bei der Untersuchung fand, daß sein Leib von Ungeziefer fast zerfressen war, entließ man ihn aus dem Kloster, worauf er in sein Vaterland zurückkehrte, in der Diöcese Sarlat eine Zelle baute und daselbst 40 Jahre in der strengsten Abtödtung lebte, bis er im J. 570 starb. Im J. 1118 erfolgte eine Uebertragung seines heil. Leibes. Migne gibt sein Fest am 22. März und läßt ihn im Jahre 518 mit Tod abgehen, was aber wahrscheinlich blos auf einem Schreibfehler beruht.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 369.
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