Avitus

[102] Avitus. I. Römischer Kaiser: 1) Marcus Mäcilius (Cölius) A., weströmischer Kaiser, aus Auvergne, von edlem Geschlecht, war 421 Gesandter bei Honorius, stellte sich darauf als Geißel für einen seiner Verwandten dem westgothischen König Theoderich, focht tapfer in Gallien unter Aëtius, erwarb 439 dem Römischen Reiche von Theoderich den Frieden, ward unter Valentinian III. Praefectus praetorio über Gallien, zeichnete sich in der Schlacht auf den Catalaunischen Feldern aus u. ward (10. Juli 455) zu Toulouse, nach dem Tode des Kaisers Maximus, zum Kaiser erwählt, s. Rom (Gesch.). konnte aber seine Würde nicht behaupten, u. überließ, als sich Italien gegen ihn empörte, die Herrschaft dem Kaiser Marcianus (17. Mai 456), ward Erzbischof von Piacenza u. starb bald darauf, als er, Nachstellungen fürchtend, nach Gallien entwich, auf der Reise. II. Andere Römer: 2) Cluentius A., ward 54 v. Chr. von seiner ausschweifenden Mutter Sassia, die zuletzt den Oppianicus heirathete (welcher aus Habsucht den A. zu vergiften suchte, aber entdeckt u. exilirt ward), angeklagt, seinen Vater vergiftet zu haben; Cicero vertheidigte ihn mit Erfolg in einer noch vorhandenen Rede (pro Cluentio). 3) Alphius A., römischer Dichter im 1. Jahrh. n.Chr.; Fragment bei Priscian. 4) Julius A., Gemahl der Julia Mösia, durch seine Tochter Julia Mammäa Großvater des Kaisers Heliogabal; 5) so v.w. Alcimus 2). III. Heilige: 6) St. A., mit St. Donatus Märtyrer in Afrika; Tag: 27. Jan. 7) St. A., Märtyrer in Nikomedia; Tag: 23. Juni. 8) St. A., Abt zu Mesmin in Orleanais, später Einsiedler, st. 527; an seinem Grabe geschahen viele Wunder; Tag: 17. Juni. 9) St. A., Bischof von Auvergne, starb zu Ende des 7. Jahrh.; Tag: 21. Jan.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 102.
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