Benedictus a S. Philadelpho, S. (8)

[434] 8S. Benedictus a S. Philadelpho, (4. al. 3. April), Laienbruder des Franciscaner-Ordens, wurde im Dorfe Sanct Philadelph im Bisthum Messina in Sicilien von Eltern, die Sklaven waren und aus Aethiopien herstammten, im Jahre 1526 geboren, und weil er wegen seiner Abstammung eine sehr schwarze Hautfarbe hatte, gewöhnlich nur der Mohr (Niger) genannt. Um seinen Eltern die Treue zu belohnen, schenkte ihr Herr ihrem erstgebornen Kinde die Freiheit. Dieses war unser Benedict, der dann eine sehr christliche Erziehung genoß und mit zwölf Jahren in einen mit Erlaubniß des heil. Stuhles erst kürzlich gegründeten Eremitenorden sich begab. In diesem Orden beharrte er bis in sein 40. Lebensjahr, als Pius IV. den Verein auflöste, und den Mitgliedern befahl, sich anderen genehmigten Orden beizugesellen, worauf sich Benedict entschloß, in den Franciscanerorden von der Observanz in der Stadt Palermo zu treten. Er legte das Gelübde als Laienbeuder ab; die Meinung, welche man von der Tugend dieses hl. Mannes hatte, ging so weit, daß man ihn, ungeachtet er nur Laienbruder war, zum Obern seines Klosters wählte und ihm die Verbesserung desselben übertrug, welches Amt er mit so vieler Klugheit versah, daß er in sehr kurzer Zeit in diesem Hause die Regeln der strengen Observanz einführte. In seinem 63. Jahre befiel ihn eine Krankheit, von der er sich nicht mehr erhob. Er starb den 4. April 1589 und wurde von Gott durch viele Wunder verherrlicht. Drei Jahre nach seinem Tode wurde sein Grab eröffnet und sein Leichnam unversehrt gefunden, worauf er im J. 1743 vom Papst Benedict XIV. selig und am 24. Mai 1807 von Pius VII. heilig gesprochen wurde. Im allg. Mart. Rom. sowohl, als in dem besondern für die drei Orden, dann für die Conventualen und Capuciner steht sein Name am 3. April.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 434.
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